Die Videoaufzeichnung der Talkrunde zur neuen Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) steht jetzt allen Kolleginnen und Kollegen sowie Pferdebesitzern auf der Website der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) zur Verfügung. Die GPM möchte hier zur Aufklärung von PferdebesitzerInnen über die neue GOT beitragen. TierärztInnen sind eingeladen im Rahmen von Gesprächen mit TierbesitzerInnen auf die Talkrunde zu verweisen oder das Video auf die eigene Website zu verlinken.
In einer 35-minütigen Diskussionsrunde erläutern die PferdetierärztInnen Jana Heidenreich, Peter Beer und Dr. Daniel Meister sowie Prof. Karsten Feige, wie sich der tierärztliche Beruf in den letzten Jahrzehnten verändert hat, wie die neue GOT entstanden ist und wie die tierärztlichen Leistungen in der mobilen Pferdefahrpraxis in Zukunft abgerechnet werden.
Prof. Karsten Feige verdeutlicht, dass ein Vorschlag zur Anpassung der GOT aus dem Jahr 1999 unter Einbeziehung verschiedener Verbände wie z. B. der Bundestierärztekammer, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und der Zuchtverbände bereits seit 2012 erarbeitet wurde und nun von dem Gesetzgeber verpflichtend verabschiedet wurde.
Die Moderatorin und Pferdebesitzerin Ina Tenz interviewt die langjährigen Pferdefahrpraktiker Peter Beer und Dr. Daniel Meister sowie die Pferdefachtierärztin Jana Heidenreich, die als Mutter seit einem Jahr selbstständig eine Pferdefahrpraxis führt, zu den bisherigen Problemen in der Pferdepraxis. Von den gestiegenen Kosten durch eine angepasste Arbeitszeit über den tierschutzrelevanten Notdienstengpass und das Kliniksterben bis hin zur schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bekommen PferdebesitzerInnen einen Eindruck von den Schwierigkeiten des tierärztlichen Berufsalltags.
Peter Peer erläutert die Kosten eines Hausbesuchs die durch Terminorganisation, Ausrüstung des Fahrzeugs mit mobilen Geräten und einem erhöhten Verschleiß in der Außenpraxis entstehen.
Jana Heidenreich weist anschaulich darauf hin, dass durch die neue GOT ein verbesserter Service für TierbesitzerInnen ermöglicht werden kann. In Verbindung mit guter Praxisorganisation und kollegialer Zusammenarbeit in der Notdienstregelung, bleibt so einerseits mehr Zeit für das Tier und den Kunden und zugleich ist der Traumberuf TierärztIn mit Familie und Privatleben vereinbar.
Alle ReferentInnen betonen, wie wichtig ein Schulterschluss der KollegInnen ist, um die tierärztlichen Leistungen gesetzlich verpflichtend GOT-konform abzurechnen. Bei der Umsetzung der GOT im Praxisalltag kommt es vor allem auf eine ausführliche Besitzerkommunikation an, bei der auch die Themen Kranken- und OP-Versicherung zunehmend in den Fokus rücken sollten. Die Versicherungen, die in skandinavischen Ländern und Großbritannien schon sehr verbreitet sind, ermöglichen es dem/der TierbesitzerIn im Ernstfall seiner im Tierschutzgesetz verankerten Verpflichtung zur angemessenen Haltung, Ernährung und Pflege des Tieres zu gewährleisten, zu der auch die tiermedizinische Versorgung zählt.