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News
Berufspolitik
Am 9. April fand im Landtag von Schleswig-Holstein in Kiel eine Anhörung zur GOT 2022 statt. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt), Heiko Färber, wurde vom Umwelt- und Agrarausschuss eingeladen, um über die Auswirkungen der neuen GOT 2022 zu sprechen. In seiner Rede betonte Herr Färber zwei zentrale Aspekte. Er skizzierte, wie sich die Tierarztpraxis ohne die GOT 2022 heute präsentieren würde, und erörterte die potenziellen Folgen einer vollständigen Abschaffung der GOT, wie sie von den Pferdeverbänden gefordert wird, für Tierhalter. Herr Färber hob hervor, dass ohne die GOT 2022 die Arbeitsbedingungen für angestellte und selbstständige Tierärzte nicht verbessert worden wären, was zu einem verschärften Tierärztemangel und einem Rückgang der Tierarztpraxen geführt hätte. Dies hätte zu einer unzureichenden flächendeckenden tierärztlichen Versorgung und einem Mangel an Notdiensten geführt. Darüber hinaus betonte er, dass die Abschaffung der GOT zu einem Fehlen eines gedeckelten Höchstpreises oder eines Dreifach-Satzes für tiermedizinische Leistungen führen würde, was zu einem geringeren Verbraucherschutz führen würde. Die aktuelle Diskussion in den Niederlanden zur Festlegung von Höchstpreisen für Tierarztleistungen zeigt, dass Tierhalter ohne Gebührenordnung tendenziell stärker belastet werden. Leider war es auch bei dieser Anhörung notwendig, mehrere Behauptungen der Pferdeverbände richtigzustellen, darunter die Einbindung von Tierhalterverbänden bei der Erstellung der Gebührenordnung (GOT) und die Kategorisierung von Pferden als Nutztiere. Bemerkenswert ist, dass die Pferdeverbände zwar immer wieder über hohe Tierarztpreise und die damit verbundenen Probleme für Tierschutz, Zucht und Sport klagen, dabei aber völlig außer Acht lassen, dass auch eine Tierarztpraxis/Klinik ein Unternehmen ist, das pleitegehen kann, wenn es seine (zuletzt stark gestiegenen) Kosten für Personal, Energie, Fort- und Weiterbildung etc. nicht einspielt. Es ist wichtig zu beachten, dass es ohne Tierärzte keinen Tierschutz gibt. Zum Abschluss der Anhörung signalisierten die beteiligten Tierärztevertreter ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an einer ergebnisoffenen Evaluierung der GOT 2022 durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat (BMELH). Es ist jedoch fraglich, ob die Pferdeverbände diese Evaluierung ebenfalls ergebnisoffen gestalten wollen. Nach zwei Landtagsanhörungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen hat er den Eindruck, dass dort immer noch realitätsfremd von einer Rückabwicklung der GOT 2022 geträumt wird.
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